Fische und Neunaugen

  • " typeof= Der Maifisch (Alosa alosa), ein heringsartiger Wanderfisch mit einer Größe bis zu 70 cm, galt seit über 50 Jahren im Rhein als ausgestorben. Dabei wanderte die Art noch im 19. Jahrhundert zu Hunderttausenden zur Fortpflanzung von der Nordsee und dem Atlantik viele hundert Kilometer den Rhein hinauf und war der Brotfisch für die Rheinberufsfischer. In Nordrhein-Westfalen widmet sich ein eigenes LIFE-Projekt der Wiederansiedlung des Maifischs im Rheinsystem – mit ersten Erfolgen, denn die eingesetzten Larven haben sich bereits zu Jungfischen entwickelt. Man geht davon aus, dass bisher nur einzelne Tiere den Rhein hinaufwandern. Vielleicht werden aber die Kiesinseln bei Au am Rhein in den kommenden Jahren als Laichhabitat genutzt. mehr
  • " typeof= Der Lachs (Salmo salar) ist die bekannteste anadrome Fischart, die also zum Laichen vom Meer in die Flüsse und Bäche schwimmt. Der Rhein stellt die entscheidende Wandertrasse dar. Der Lachs laicht über grobkiesigem Grund in den größeren Schwarzwaldzuflüssen (z. B. Alb, Murg, Kinzig). Nach wie vor gibt es nur wenige Nachweise des Lachses im Rhein. mehr
  • " typeof= Typisch für den Bitterling (Rhodeus sericeus amarus) ist der blaugrüne Strich im Bereich des Schwanzstieles. Er lebt gesellig in kleinen Schwärmen in stehenden und langsam fließenden Gewässern mit Wasservegetation. Die Fortpflanzung ist einzigartig: Das Weibchen platziert mit Hilfe einer Legeröhre ihre Eier durch die Atemöffnung in den Kiemenraum von Großmuscheln. Hier verbleiben die Jungfische nach dem Schlüpfen noch einige Zeit. Somit ist die Art abhängig von intakten Teich- oder Flussmuschelbeständen, verschwinden diese, so kann auch er nicht mehr existieren. Im Gebiet sind Bitterlinge und Großmuscheln v. a. im Illinger Altrhein sowie im angrenzenden Baggersee Kindelsgrund gefunden worden. mehr
  • " typeof= Der Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis) ist einer der wenigen Fische, der ein zeitweiliges Trockenfallen seines Gewässers überstehen kann. Dabei gräbt er sich im Schlamm ein und atmet statt über die Kiemen über die Haut und den Darm. Außerdem kann er in einen Dauerschlaf fallen, bis die Bedingungen wieder besser sind. Er ist nachtaktiv und frisst vor allem Muscheln, Insekten und Schnecken, die er am Gewässergrund aufstöbert. Im Projektgebiet wurde er im Wintersdorfer Altrhein nachgewiesen. mehr
  • " typeof= Wenn der Steinbeißer (Cobitis taenia) den Sand, den er mit Kleintieren und Algen aufgenommen hat, durch die Kiemen wieder ausstößt, könnte man meinen, er hätte Steine zerbissen. Er ist eher nachtaktiv und verbirgt sich tagsüber im Sand, so dass nur der Kopf herausschaut. Der Steinbeißer besiedelt alle Altrheinarme, den Mündungsbereich der Murg sowie angebundene Baggerseen. mehr
  • " typeof= Die Groppe (Cottus gobio) versteckt sich meist in strömungsreichen Bächen und Flüssen unter Steinen, zwischen Wasserpflanzen und Wurzeln und ist normalerweise kaum zu entdecken. Interessanterweise bewachen die Männchen den unter Steinen abgelegten Laich. Groppen leben in der Murg und im Rhein sowie in angebundenen durchströmten Nebengewässern. mehr

Neunaugen sind kiementragende fischähnliche Wirbeltiere, also eigentlich keine echten Fische. Sie haben einen aalförmigen lang gestreckten Körper. Betrachtet man Neunaugen von der Seite, so sind neben den sieben Kiemenöffnungen ein Auge und eine Nasenöffnung sichtbar. So entstand die reichlich missverständliche Bezeichnung „Neunauge“. Die Larven der Neunaugen heißen „Querder“. Sie leben für mehrere Jahre in Schlammröhren im Süßwasser, wo sie das Wasser nach Nahrungsteilchen filtern.

  • " typeof= Das Meerneunauge (Petromyzon marinus) ist ein in Küstennähe lebender Wanderfisch, der zum Laichen u. a. in den Rhein hinauf steigt. Man nennt solche Wanderfische „anadrome Fische“. Meerneunaugen laichen in einigen stärker durchströmten, kiesigen und abwechslungsreichen Rheinnebenarmen und in der Murg. mehr
  • " typeof= Das Flussneunauge (Lampetra fluviatilis) lebt als erwachsenes Tier für ein bis zwei Jahre in der Nordsee. Es wird bis zu 50 cm lang und ernährt sich als Parasit, indem es sich mit seinem Saugmaul an andere Fische anheftet. Nur zum Laichen wandert es dann wieder den Rhein hinauf. Dort leben dann die Querder, also die Larven, für etwa vier Jahre in langsam fließenden, sandig-schlammigen Gewässern, z. B. im Bereich der Murgmündung. mehr
  • " typeof= Nur das Bachneunauge (Lampetra planeri) verbringt das gesamte Leben im Süßwasser. Es besiedelt im Gebiet durch Sand und Kies geprägte Bereiche der Murg. mehr