Umgestaltung Kohlkopf und Tomateninseln

Vor der Regulierung gab es am Rhein viele Kies- und Sandflächen, die sich bei Hochwasser immer wieder verändert haben. Mit der Regulierung gingen diese verloren. Tier- und Pflanzenarten, die auf diese Flächen angewiesen sind, gingen im Bestand stark zurück. Wegen des Ausbaus der meisten Flüsse in Europa sind viele Arten inzwischen europaweit bedroht.

An der Spitze der Landzunge „Kohlkopf“, die den Rhein vom Illinger Altrhein trennt, wurde ein Verbindungsgraben zwischen Rhein und Illinger Altrhein gebaggert. Dadurch ist eine große Insel entstanden, auf der sich Wasservögel ungestört aufhalten können. Das in den Illinger Altrhein fließende Rheinwasser wird Schlamm und Sand heraustransportieren. Stellenweise entstehen kiesige Bereiche, in denen Fische ablaichen können. Am westlichen Rheinufer wurde auf einer Länge von ca. 250 Metern die Uferbefestigung herausgenommen und das Ufer darf sich künftig natürlich entwickeln.

Bei den „Tomateninseln“ wurde eine Rinne gebaggert und die Buhnen in dem Bereich so umgebaut, dass die Inseln dauerhaft vom Ufer getrennt sind. Das entnommene Material wurde vor Ort zur Stabilisierung und Aufhöhung der Inseln verwendet.


Was wird dadurch erreicht?
Viele Fischarten sind Kieslaicher. Dies bedeutet, dass sie flache, kiesige Gewässerabschnitte benötigen, die vom Schiffsverkehr nicht beeinflusst sind. Mit den neuen Rinnen wurden geeignete Laichplätze geschaffen, die den Jungfischen zudem Schutz vor dem Wellenschlag der Schiffe bieten.

" typeof= Auf den offenen Kies- und Sandflächen können wieder die ehemals häufigen Vogelarten Flussseeschwalbe und Flussregenpfeifer brüten. Eine spannende Frage: Wird sich der in Baden-Württemberg vermutlich ausgestorbene Flussuferläufer hier ansiedeln und die Flächen als Bruthabitat annehmen?